2. Bremen, Kunsthalle, Skulptur der Pandora von Carl Steinhäuser

Aus Zorn über den Raub des Feuers durch Prometheus läßt Zeus von Hephaistos Pandora schaffen, die mit allen Gaben und verführerischen Reizen ausgestattet war.
Zeus schickt Pandora zu Epimetheus, dem Bruder des Prometheus. In der Büchse, die sie mitbrachte, ist alles Unheil verschlossen, das den Menschen droht. Prometheus erkannte die Gefahr und wurde zur Strafe für seinen Feuerraub und seine Klugheit an einen Felsen geschmiedet. Sein Bruder, obwohl gewarnt, erlag den Reizen der Pandora, die nach der Vermählung ihre Büchse öffnete, wodurch sich das Unheil über die Erde verbreitete. Nur die Hoffnung bleibt in der Büchse, damit den Menschen später einmal Tost gewährt werden kann.

Dieses reizvolle Thema ist vielfach in Dichtung, Malerei und Bildhauerei bearbeitet worden; Pandoras Attribut ist in allen Darstellungen die meist halbgeöffnete Büchse.

Die Kunsthalle Bremen, die eine Gründung der Bürger der Stadt ist und noch heute vom Kunstverein betrieben wird, beauftragte 1856 den aus Bremen gebürtigen Bildhauer Carl Steinhäuser (1813 – 1879), eine Pandora für die Ausschmückung der Kunsthalle zu schaffen. Die Ausführung sollte den Preis von 6000 Talern nicht überschreiten.

Steinhäuser, ein Schüler Christian Daniel Rauchs, lebte von 1835 bis 1864 in Rom, wo er Schüler und Freund Bertel Thorvaldsens war, dessen Werkstatt er 1844 übernahm.
Die Pandora, ein Gegenstück zur ebenfalls von Steinhäuser geschaffenen Psyche in der Kunsthalle, traf im Oktober 1859 in Bremen ein.

Steinhäuser schuf noch weitere Skulpturen für die Kunsthalle und wohlhabende Bürger der Stadt. Seine Denkmalstatuen für Bürgermeister Johann Smidt und den Bremer Astronomen Wilhelm Olbers sind noch heute im öffentlichen Raum Bremens zu sehen.

Die Stiftung Rosenbaum finanzierte den Druck einer Postkarte mit der Skulptur der Pandora.
Einnahmen aus dem Verkauf der Karte gehen an die Kunsthalle.

Mehr über die Kunsthalle Bremen:
http://www.kunsthalle-bremen.de